Nach dem ESC-Sieg von Nemo haut SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann in die Tasten: Der Post löst einen regelrechten Wirbelsturm von Reaktionen aus.
Nemo X Steinemann
Am ESC im schwedischen Malmö obsiegt Nemo: Die Schweiz holt sich zum ersten Mal seit 1988 den Pokal. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nemo schreibt Geschichte und holt den ESC-Pokal in die Schweiz – zum ersten Mal seit 1988!
  • Auf X warnt SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann deshalb vor einem «neuen Esoteriktrend.»
  • «Normale Menschen» dürften es in der Szene immer schwieriger haben, schreibt Steinemann.
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Nemo schreibt Geschichte! Das non-binäre Musiktalent holt den ESC-Pokal zum ersten Mal seit 1988 in die Schweiz – ESC-Fans sind aus dem Häuschen. Doch längst nicht alle freuen sich in gleichem Masse über den Schweizer Sieg im schwedischen Malmö: Für die Zürcher SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann sei dieser Ausdruck eines «neuen Esoteriktrends» in der Schweiz und dem Rest der Welt.

X Steinemann Nemo
Warnt vor einem «neuen Esoteriktrend»: SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann. (Archivbild) - keystone

Auf X (ehemals Twitter) schreibt die Juristin: «Kim de l'Horizon und Nemo sind Profis der Selbstinszenierung: Normale Menschen dürften in der ‹Kulturszene› immer mehr das Nachsehen haben. Trotz dieses neuen Esoteriktrends gibt es in der Schweiz keinen Anlass, aus dem Mann-Frau-Schema auszubrechen.»

Wirbelsturm von Reaktionen

Der Beitrag löst einen regelrechten Wirbelsturm von Reaktionen aus – fast 90'000 Menschen sehen ihn, mehr als 300 Personen kommentieren.

Schauspieler und Kabarettist Mike Müller beispielsweise ergreift für Nemo Partei: «Solange sich die Profis nicht inszenieren wie rassistische SVP-Nationalrätinnen, müssen wir uns keine Sorgen machen.»

Nemo X Steinemann
Für die Zürcher SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann sei der Sieg Nemos Ausdruck eines «neuen Esoteriktrends» in der Schweiz und dem Rest der Welt.
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Schauspieler und Kabarettist Mike Müller ergreift für Nemo Partei.
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Ähnliche Töne stimmt Autor und Filmproduzent Patrick Karpiczenko an.
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Noch deutlichere Worte wählt der Oltner Slam-Poet Vivek Sharma.
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Auch der Account «Serioscha R» scheint mit der SVP-Politikerin nicht einverstanden zu sein.

Ähnliche Töne stimmt Autor und Filmproduzent Patrick Karpiczenko an – er schreibt den Steinemann-Post kurzerhand um: «Roger Köppel und Andreas Glarner sind Profis der Selbstinszenierung: Normale Menschen dürften in der ‹Politikszene› immer mehr das Nachsehen haben. Trotz diesem neuen Schwurbeltrend gibt es in der Schweiz keinen Anlass, Vernunft und Anstand zu verlieren.»

Noch deutlichere Worte wählt der Oltner Slam-Poet Vivek Sharma: «Die SVP möchte lieber das dritte Reich als das dritte Geschlecht.» Auch der Account «Serioscha R» scheint mit der SVP-Politikerin nicht einverstanden zu sein: Er stört sich insbesondere an der Abgrenzung zwischen Nemo, Kim de l'Horizon und «normalen Menschen».

Auch viel Zustimmung in der Kommentarspalte

Daneben erfährt Barbara Steinemann auch Zuspruch für ihre plakatierte Meinung: «Nicht Nemo inszeniert sich, sondern eine woke politische Minderheit. Dieser Mensch wird instrumentalisiert und das ist ekelhaft», schreibt jemand. Ähnliche Töne stimmt die Feministin Ljubow Kollontai an: «Es sind halt einfach Männer, die so tun, als seien sie etwas Besonderes.»

Nemo X Steinemann
Daneben erfährt Barbara Steinemann auch viel Zuspruch für ihre plakatierte Meinung.
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Ähnliche Töne stimmt die Feministin Ljubow Kollontai an.
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Auch Madeleine ist mit der SVP-Nationalrätin einer Meinung.
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Etwas differenzierter sieht es die «Unabhängige Leitstelle».
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Gleichzeitig finden sich innerhalb der SVP auch andere Sichtweisen auf den ESC-Exploit von Nemo. Der Stadtbasler Grossrat Joël Thüring beispielsweise freut sich über den Schweizer Triumph.

Eine weitere Userin schreibt ihrerseits: «Er kann auch behaupten, sich als Einhorn zu identifizieren. Ich identifiziere ihn als Mann, einen erwachsenen männlichen Menschen und sein Rock und Glitzer machen ihn nicht weniger männlich.»

Etwas differenzierter sieht es die «Unabhängige Leitstelle»: «Nemo setzt auf dasselbe, wie andere grosse Künstler, die wir alle kennen. David Bowie, Freddie Mercury und viele andere wurden gross, weil sie es waren. Nicht, weil sie sich schminkten und seltsame Klamotten trugen.»

Hast du den ESC geschaut?

Gleichzeitig finden sich innerhalb der SVP auch andere Sichtweisen auf den ESC-Exploit von Nemo. Der Stadtbasler Grossrat Joël Thüring beispielsweise freut sich über den Schweizer Triumph: «Yess! Switzerland, 12 points! Herzlichen Glückwunsch an Nemo!»

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